Nachhaltig in den Urlaub.

Was das Reisen mit Klimaneutralität zu tun hat.

Irgendwann wird es wieder normal, in den Urlaub zu fahren. Oder zu fliegen, zu wandern, zu schippern? Jeder hat andere Interessen und Vorlieben und für so manche Urlaubserfahrung muss man ja ein bisschen weiter weg. Aber genau dann stellt sich schon wieder die Frage: wie nachhaltig kann ich sein? Wie klimaschädlich ist meine nächste Flugreise?

Fangen wir ganz am Anfang an: die meisten Flugzeuge werden mit Kerosin betankt. Die Lufthansa gibt selbst an, im Jahr 2020 etwas mehr als 4 Liter dieses Kraftstoffs pro Passagier und 100 km Flugreise verbraucht zu haben. Dabei wird Kerosin in Erdölraffinerien direkt aus fossilem Rohöl gewonnen. Das bedeutet: bei einer Flugreise von Frankfurt nach New York und zurück verursache ich mehr als eine Tonne CO2-Ausstoß (lufthansagroup.com).

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Dabei verursachen Kurzstreckenflüge im Vergleich noch höhere Emissionen: ein Flug zwischen Berlin und München kommt so schon auf 116,3 kg CO2, wie die Bahn ermittelt hat. Apropos Zugfahren — zumindest die elektrischen ICEs der Deutschen Bahn fahren offiziell mit Ökostrom und sind daher zumindest bilanziell frei von CO2-Emissionen. Gleichzeitig ist aber etwa die Hälfte des deutschen Schienennetzes nicht elektrisiert und so fahren insbesondere im Regionalverkehr meistens Dieselloks. Diesel wird übrigens auch aus fossilem Rohöl hergestellt — also bringt uns die Bahn auch nur mit elektrischer Oberleitung sauber ans Ziel.

Hotel, Couchsurfing oder Bauernhof?

Das Umweltbundesamt berichtet, dass etwa ein Fünftel der weltweiten Tourismus-Treibhausgasemissionen von den Unterkünften kommt. Besonders überraschend ist das nicht, wenn man sich das typische Bling-Bling-Hotel mit Rundumbeleuchtung, Entertainmentsystemen und Poolheizung vorstellt — und dann vor Ort Kohlestrom oder schlimmer noch Dieselgeneratoren verwendet werden. Bei All-inclusive sind dann also auch die Treibhausgase inklusive.

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In den letzten Jahren entstanden aber auch immer mehr nachhaltige Übernachtungsmöglichkeiten in Öko-Ferienhäusern, Bio-Bauernhöfen, Berghütten und Campingplätzen. Das eine oder andere Hotel spricht auch offen über das eigene Klimaschutz-Engagement und kann so ebenfalls in die engere Auswahl kommen. Initiativen und Siegel wie BiohotelsGreenline Hotels und The Green Key bieten eine gute Übersicht von nachhaltigen Übernachtungsmöglichkeiten.

Und wohin geht es nun?

Wenn man nicht unbedingt in die Karibik oder anderswo quer über den Globus reisen muss, findet man auch in Deutschland schöne Urlaubsziele. Die Bahn zeigt auf fahrtziel-natur.de gut erreichbare Ecken wie den Thüringer Wald, das Allgäu oder das friesische Wattenmeer.

Die große Anzahl deutscher Flüsse bietet eine ganze Menge Potenzial für Kanufahrten, wie canoeguide.net zeigt. Und wer lieber zu Fuß unterwegs ist, findet neben vielen Apps mit Standort-Funktion auch Portale wie wanderbares-deutschland.de

Aber: der heimische oder Schreber-Garten ist auch schön. Und der Urlaub in den eigenen Gefilden ist immer noch der nachhaltigste Freizeitvertreib 🙂

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