Wie nachhaltig ist die Elektromobilität wirklich?

E-Autos sind gar nicht so schlimm

Seit Jahren ist Elektromobilität auf dem Vormarsch. Statista verdeutlicht die Entwicklung: 2011 gab es in Deutschland gerade mal 2.307 zugelassene Elektroautos. Heute sind es über 300.000 E-Mobile. Und allein von 2020 auf dieses Jahr hat sich die Anzahl mehr als verdoppelt.

Und da man nicht nur mit der heimischen Steckdose laden will, entstehen auch immer mehr öffentliche Lademöglichkeiten. Die Bundesnetzagentur meldet für März 2021 über 35.000 normale sowie über 5.700 Schnellladepunkte.

Für die nächsten Jahre ist ein deutliches Wachstum zu erwarten, da auch immer mehr interessante Elektroautos auf den Markt kommen. Doch immer wieder hört man, dass die gar nicht nachhaltiger sind als fossil betriebene Verbrenner oder einfach unhandlich sind. Was ist da dran?

Die Behauptungen

„Elektroautos können nicht ökologischer als Verbrenner betrieben werden, da sie fast immer mit Kohlestrom geladen werden!“

Stimmt einfach nicht. Wir haben uns hier im Blog schon oft mit dem deutschen Strom-Mix beschäftigt und dabei festgestellt, dass die erneuerbaren Energien im letzten Jahr schon mehr als 50 % des erzeugten Stroms in Deutschland ausmachten. Die Windkraft allein hatte einen größeren Anteil als Steinkohle und Braunkohle zusammen. Und wir alle können diese Entwicklung weiter beschleunigen, wenn wir uns zum Beispiel für echte Ökostromtarife entscheiden.

„Die Herstellung der Elektroauto-Akkus verursacht hohe CO2-Emissionen!“

Die bisher noch üblichen Lithium-Ionen-Akkus sorgen tatsächlich für eine — nur bei der Herstellung — schlechtere Ökobilanz des E-Autos gegenüber eines Verbrenners. Jedoch werden die Wagen nicht nur hergestellt, sondern auch gefahren. Und während das fossile Auto dabei ständig Emissionen auspufft, bleibt das E-Mobil sauber. So dreht sich die Ökobilanz nach einigen tausend Kilometern einfach um und das Elektroauto ist fortan die nachhaltigere Variante. Hier berichtet der Spiegel über eine Studie, bei der ein Tesla Model 3 nach 30.000 Kilometern sauberer wurde als ein vergleichbarer Mercedes C 220d. Beim VW eGolf sieht das ähnlich aus.

Mancher sehnt sich nach fossilen Antrieben [public domain]

So zeigt sich in aktuellen Studien auch, dass Batterien eine immer längere Lebensdauer bekommen. Während viele alte Berichte mit einem „kurzen“ Leben von 150.000 km rechneten, kann man heute von 250.000 Kilometern und mehr ausgehen. So verschwindet der noch nicht optimale Herstellungsprozess weiter im Hintergrund.

Hier im Blog haben wir uns auch schon kurz mit alternativen Batterie-Technologien beschäftigt, die deutlich nachhaltiger als Lithium-Ionen-Akkus hergestellt werden können.

Elektroautos haben auch ihren Charme

Elektromobilität ist Teil unserer Zukunft

Natürlich muss nicht jeder von heute auf morgen auf ein E-Auto umsteigen. Aber je mehr Modelle auf den Markt kommen und je günstiger die Wagen werden, desto einfacher wird die Entscheidung fallen. Ganz nebenbei steckt in der Elektromobilität ein wichtiger Baustein der Energiewende. Jeder an das Netz angeschlossene Wagen kann dabei als ein kleiner Energiespeicher wirken und in Momenten des Stromüberschusses besonders stark aufladen und in Momenten des Mangels den Ladevorgang drosseln. Und womöglich sogar einen Teil der Akkuladung zurück an das Netz geben.

Der oft beschriebene Horror „Dann ist also am Morgen mein Elektroauto leer!?“ kann auch ignoriert werden. Die Ladeinfrastruktur, das E-Auto selbst oder unsere smarte Steuerungs-App werden dabei nie die Unterschreitung der mindestens nötigen Ladung zulassen. Das würde für niemanden Sinn ergeben.

Und, dass unsere Städte und Dörfer ohne fossile Verbrennmotoren definitiv leiser und sauberer sein werden — ist noch ein ganz angenehmer Nebenfaktor. Weitere Infos zur nachhaltigen Etablierung von Elektromobilen findet man beim Wirtschaftsministerium.

Wer nun auch Lust auf ein E-Auto bekommen hat, findet mittlerweile auch spezielle Ladestrom-Tarife für Wallboxen oder die einfache Steckdose.

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